Die Geschichte des Hockeysports
Es gibt zwei Interpretationsmöglichkeiten für die Bezeichnung der Sportart Hockey: entweder stammt sie vom englischen „hook“ (gekrümmt) oder vom altfranzösischen „hoquet“ (Schäferstock; gebogener Stab) und kann umgangssprachlich etwa übersetzt werden als „Treibballspiel mit dem Krummstock“.
Bereits um das Jahr 3.000 v.Chr. gibt es in China, Persien und Indien erste Hinweise auf sehr harte und körperbetonte Stockballspiele verschiedener Art. Im späteren Mittelalter gab es dann bereits das „Hurling“, das vorrangig auf der britischen Insel ausgeübt wurde und sehr kampfbetont war. Dabei wurden mit Gold verzierte Schläger benutzt, die einen hohen symbolischen Wert hatten und etwas über die Herkunft der Spieler aussagten. Wo sich anfänglich noch 100 Spieler pro Team gegenüber standen, reduzierte sich die Anzahl später auf 15 pro Team und es wurden erste Regeln eingeführt, womit das Hurling-Spiel etwas gemäßigter wurde und man es somit als direkten Vorläufer des Hockeys betrachten kann.
Im 19.Jh. wurde Hockey an Englischen Schulen und Universitäten eingeführt, und galt dort anfänglich als Pendant zum für Jungs üblichen Rugby. Um einen sportlichen Vergleich der Teams untereinander zu ermöglichen, wurde Mitte des 19. Jh. ein erstes schriftliches Regelwerk festgeschrieben, das beispielsweise über Spielfeldbeschaffenheit, Spielkleidung, Spielerzahl (30 pro Team), Schlägerlänge, hoher Stock, Verbot des Beinstellens etc. Auskunft gab.
Fortan entwickelte sich diese Sportart schnell weiter und führte 1875 zur Gründung der „Hockey Union“ in London.
Damit war England das erste Land mit einer nationalen Vereinigung und kann als Mutterland des modernen Hockeyspiels angesehen werden. In den folgenden Jahren wurden immer mehr Regeln etabliert und wurde zum Ende des 19. Jahrhunderts auch für Frauen salonfähig. Doch dauerte es noch nahezu ein ganzes Jahrhundert, bis das Damenhockeyspiel 1980 schließlich olympisch wurde, während Herrenhockey bereits 1908 olympische Premiere feierte.