28 Jahre Köpenicker Hockey-Union e.V.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden inder sowjetischen Besatzungszone, dem späteren Gebiet der DDR, durch Weisung der sowjetischen Militäradministration 1945 alle Sportvereine aufgelöst. Nachdem der Hockeybetrieb ab ca. 1946 wieder in Gang kam, wurden die Vereine bis ca. 1951 als Betriebssportgemeinschaft einem Trägerbetrieb zugeordnet. Im Südosten Berlins wurde der Hockeysport dann vornehmlich über die BSG Fernsehelektronik betrieben.
Doch war die Hockeyabteilung dort nur Eine unter Vielen und hat nicht die notwendige
Aufmerksamkeit bekommen, um sich sportlich weiterentwickeln zu können. Denn in den späten 60er Jahren wurde das DDR-Sportsystem reorganisiert und damit die Förderung nichtolympischer und materiell oder personell aufwendiger Sportarten, wie sie Hockey eine war, zugunsten medaillenbringenderer Sportarten eingeschränkt.
Sehr großen Anteil an der Köpenicker Hockeygeschichte haben die „Hockey-Urgesteine“ Rainer und Regina Zitzwitz, die die Hockeyabteilung damals mit großem Einsatz aufgebaut haben und auch heute noch im Hockeysport sehr engagiert sind. Doch hatten viele der damaligen Hockeyspieler das Gefühl, auf der Stelle zu treten und mit dem Hockeypiel nicht voran zu kommen. Dann folgte die turbulente Zeit der Wiedervereinigung, in denen sieben junge Menschen die Gelegenheit am Schopfe packten, um die unterrepräsentierte Hockeyabteilung aus der Sportgemeinschaft herauszulösen und einen eigenständigen Verein zu gründen.
So gab es über die Jahreswende von 1990 zu 1991 unzählige schlaflose Nächte und etliche Sitzungen der treibenden Kräfte, in denen sich die Konturen eines neuen Vereines immer deutlicher abzeichneten. Schließlich wurde am 01. Februar 1991 in der Gaststätte „Eicheneck“ in Köpenick-Nord die Köpenicker Hockey-Union e.V. aus der Taufe gehoben.
Die sieben KHU-Gründungsmitglieder, die sich im Anschluss an die Gründung mit Behördengängen und dem mehrfachen Tippen der Satzung auf der Schreibmaschine auseinander setzen mussten, waren: Bert Gothan, Heike Grimm, Tino König, Thomas Lang, Axel Raasch, Bernd Ratajczak und Thomas Schmidt.
Mit anfänglich schon 50 Vereinsmitgliedern konnte die neu geborene Köpenicker Hockey-Union e.V. noch weiterhin den Sportplatz in Müggelheim und die Sporthalle im Amtsfeld nutzen, doch war das Bezirksamt seinerzeit kein Befürworter dieser Ballsportart und hatte der KHU die Nutzung beider Sportstätten wegen der zerstörerischen Folgen des Hockeysports untersagt. 60 als Mitglieder neu gewonnene Kinder konnten fortan nicht mehr betreut und trainiert werden, und so brach mit dieser Entscheidung zur Sportstättennutzung die gesamte Jugendarbeit des Vereins zusammen.
Es folgten zahlreiche Telefonate, Bitten und Gespräche, die 1993 endlich Gehör fanden und der KHU die Nutzung des Kunstrasen-Sportplatzes in Friedrichshagen zugesprochen wurde. Weitere 3 Jahre später hat der Hockeyverein mit der Grundschul-Sporthalle in der Köpenzeile dann auch eine Trainingsstätte zum Überwintern bekommen und kann sich seither wieder verstärkt der Jugendarbeit und dem Aufbau des Vereinsnachwuchses widmen.
Seither konnte der Verein jeweils eine Herren- und Damenmannschaft aufbauen, die konstant am Berliner Spielbetrieb teilnehmen. Im Jahr 2001 konnte die Damenmannschaft unter ihrem damaligen Trainer Mario Exner sogar im Hallenhockey in die Regionalliga Ost aufsteigen und dort mit zwei Unterbrechungen auch 4 Jahre lang bestehen, bis sie durch berufsbedingte Weggänge geschwächt den Leistungsdruck nicht mehr bestehen konnte und den Wiederabstieg in Kauf nehmen musste.
Im Jahr 2003 konnte die Köpenicker Hockey-Union e.V. dann endlich wieder in ihre alte Heimat zurückkehren – mit dem Neubau der Sportanlage in der Odernheimer Straße in Müggelheim hat der Verein wieder eine richtige Heimat gefunden. Die Kunstrasenanlage liegt schön im Grünen nahe des Müggelsees und ein eigener Vereinsraum zeugt seitdem von den sportlichen Erfolgen des Vereins.
Nach dem schmerzvollen Verlust der Kinder Anfang der 90er konnte durch den Platzwechsel wieder Nachwuchs für den Hockeysport gewonnen werden. Die Leistungen der Kinder entwickeln sich dank der großartigen Arbeit zahlreicher ehrenamtlicher Trainer, Eltern und Betreuer hervorragend. So ist es gelungen, in fast allen Spielklassen eine spielkräftige Mannschaft aufzustellen und jedes Jahr um zahlreiche Pokale und Turniersiege mitzuspielen.
Grund für diesen nicht aufhörenden Zuwachs haben nicht zuletzt die Bundesfreiwilligendienstler (BFDler). Diese machen Werbung in den Schulen, unterstützen die Trainer und sind aktiv im Vereinsgeschehen tätig. Seit 2011 sind BFDler bei der Köpenicker Hockey-Union im Einsatz und sorgen dafür, dass der Verein weiterhin wächst und neue Mitglieder dazu kommen.
Auch die zahlreichen Trainer sind maßgeblich dran beteiligt, dass die Jugendmannschaften weiter wachsen und die Kinder gerne zum Training kommen.
Im Jahr 2016 feiert die Köpenicker Hockey-Union e.V. nun mit rund 120 Mitgliedern ihren 25. Geburtstag. Einige Mitglieder sind dabei den ganzen langen, manchmal auch steinigen Weg des Vereins mitgegangen, Andere Mitglieder haben den Verein verlassen, jedoch sind Neue dazugestoßen und so prägen alle zusammen einen kleinen aber familiären Einspartenverein.