Es ist vollbracht: Die Damen der Köpenicker Hockey-Union haben nur wenige Stunden nach dem Olympiasieg der deutschen Herren ebenfalls einen Sieg gefeiert. Im ersten Saisonspiel der 1. Verbandsliga Berlin bezwangen sie den Mariendorfer HC 2 mit 2:1 – dem gleichen Ergebnis wie die DHB-Auswahl im Finale der Niederlade.
Doch anders als bei Bundestrainer Markus Weise fiel das Urteil des KHU-Übungsleiters Frank Oberdoerster ernüchternd aus: „Die letzten 20 Minuten waren der absolute Horror.“ Egal, drei Punkte auf der Habenseite machen jeden Horror erträglich.
Noch bevor das Spiel begann, gab es eine große Änderung in der Mannschaftsaufstellung. Der Trainer hatte sich etwas einfallen lassen – eine Eingebung, die Erfolg versprach und auch brachte. Statt Janina Müller, die als Feldspielerin eingesetzt wurde, stand Steffi Begler im Tor – beide machten ihre Sache ausgezeichnet. Ob der Coach vorher mit Markus Weise über seine Taktikpläne gesprochen hat, entzieht sich unserer Kenntnis. Fakt ist: Seine Strategie ging auf.
Das Spiel lief in der 1. Halbzeit (fast) ganz nach dem Geschmack der KHU-Frauen. Viele Torchancen wurden kreiert – nur leider nicht genutzt. Da machte es der Gegner besser: Durch eine Strafecke gingen die Mariendorferinnen kurz vor dem Pausenpfiff in Führung. KHU zeigte sich davon jedoch keineswegs geschockt und kam in der zweiten Halbzeit ebenfalls zu einer Ecke, die Janka Oberdoerster versenkte. Und KHU wollte mehr – die Damen wollten den Sieg. Nachdem Anita Krauß sich den Ball erkämpft hatte, leitet sie ihn weiter zu Anne Möbius. Diese setzte sich durch und behielt die Nerven beim Torabschluss – 2:1 für die Köpenickerinnen.
Wer dachte, dass der Führungstreffer den Gastgeberinnen Sicherheit verleihen würde, der sah sich getäuscht. KHU verlor zusehends die Ordnung auf dem Spielfeld – selbst eine Auszeit des Trainer-Gurus von der Spree brachte keine Besserung. Egal. Am Ende stand der Sieg zum Saisonauftakt – auch wenn es noch lange nicht olympiareif war. Wobei die anschließende Feier der Party der Hockey-Olympiasieger in nichts nachstand. (kfl)